Google Glass – ein realistischer Datenschutzgedanke

 
 Im Jahr 2000 war es noch undenkbar, dass jemand ein Foto von dir außerhalb des Familienkreises sieht und wenn dies doch geschehen wäre hätte der Betroffene bei der Publikation über eine Klage nachgedacht. Er hätte sein „Recht am eigenen Bild“ -§22 KunstUrhG geltend gemacht.
Die Welt dreht sich weiter und die ethischen Vorstellungen unserer Gesellschaft ändern sich immer schneller, beeinflusst durch die sich immer schneller verändernde Technik. Seit dem Facebook-Boom teilt jeder öffentlich in sozialen Netzwerken WANN er WO mit WEM WAS gemacht hat. Jeder lädt Fotos von sich und seinen Freunden, für alle 8Mrd. Bewohner dieser Erde zugänglich, hoch. Selbst ein Mensch in Süd-Afrika, dem du dein ganzes Leben nicht begegnen wirst kann nahezu alles über dich herausfinden.

 

Die gesamte Überwachung der Geheimdienste deines Computers & Smartphones echauffieren dich aber du unternimmst dagegen nichts. Das neue iPhone mit praktischem Fingerabdruckscanner entsperrt eure Handys, wie praktisch! Jetzt haben Sie alle Daten über dich, außer deine Gedanken : Fingerabdruck, wann du wo bist (GPS) , alle Nachrichten, ALLE Anrufe, dein Nutzungsverhalten, die Webseiten, die du besuchst, deine private Fotos in der Cloud UND das verknüpft mit dem zweit persönlichsten Identifikationsmittel aller Menschen.

 

Nun kommt das Schlimmste von allem:

Eine Kamera in einer Brille bekommt von ganz Europa datentechnisch den Kampf angesagt. Google Glass!

Datenschutzbedenken, die in Europa ausgeprägter sind als in den USA, könnten Google zwingen das Produkt mehrere Jahre später auf den Markt zu bringen. Jeder kann, wenn man es will, mit seinem Handy unbemerkt andere Menschen fotografieren! Jeder kann, wenn man Stasi 2.0 spielen will, sich für 13 EURO!!! bei Amazon  eine Spionagekamera in Form eines Schlüsselanhängers kaufen. Die Menschen, die jemanden heimlich filmen wollen sind mit diesen Geräten sicherlich besser bedient als mit der Google Glass.

 

Warum regt sich Deutschland über eine Brille auf, die in so vielen nützlichen Situationen euch helfen/ euer Leben retten kann? Es ist nicht die Rede von Dingen wie doppelt so schnell eine Nachricht „eintippen“ oder mit vierfacher Geschwindigkeit googeln. Die Rede ist von Ärzten, die parallel die Herzfrequenz und andere wichtige Informationen zu ihren Patienten eingeblendet bekommen .

 

Die Möglichkeiten und Vorteile sind fast grenzenlos. Zum Beispiel im Bereich Automotive. Google Glass zeigt Ihnen wenn sie die Motorhaube öffnen , wo sich was befindet und lässt sie schnell Öl nicht in den Scheibenwaschbehälter füllen. Zusatzinformationen, wie Navigation, Geschwindigkeit, Batteriekapazität, umgesetzte NM können Ihnen angezeigt werden.

 

 

Außer Frage steht, dass klare Gesetzgebungen von der Regierung gestellt werden müssen! Die Technik ist momentan im Bereich Internet dem Gesetzgeber weit Voraus. Wir brauchen klare Gesetze wie das Verbot der automatischen Gesichtserkennung, das Google bereits angekündigt hat. Des Weiteren ist die Kamerafunktion nicht aktivierbar ohne aufleuchten des Displays! Verbot für Google Glass und Datenbrillen am Steuer eines Kraftfahrzeuges! Google und andere Konzerne müssen sich verpflichten die Daten nicht Online zu speichern und Geheimdiensten den Zugang zu verbieten. Samsung & Sony bringen 2014  Google Glass Konkurrenten. Der Google Glass Preis von 299€ ist besonders attraktiv, wenn Google sich ein vernünftiges Konzept zur Regulierung der Datenschutzmissbräuche vorlegt. In unserem Langzeittest in Deutschland haben wir meist positive Reaktionen bekommen. Die meisten Menschen sind neugierig und anfangs skeptisch. Wenn man Ihnen das Gerät jedoch vorstellt und erklärt wollen die Meisten auch direkt eine Google Glass kaufen.Hier ein Auszug von einem Kollegen der Google Glass auf dem Oktoberfest ausgetestet hat: Google Glass auf dem Oktoberfest„.. Auch nach einer Dreiviertelstunde hat mich niemand angesprochen, keinerlei böse Reaktionen – ich höre lediglich, wie ein sehr münchnerisch aussehender Wachsjackenträger zu seiner Begleitung sagt: „Schau amoi, der gspinnerte Angeber do mit der Bruin!“ Ich vermerke in meinem inneren Notizblock: Dass die Glass etwas Seltenes ist, wissen offenbar viele Menschen. Einen Privatsphäre-Zerstörer sehen sie aber nicht darin, sondern eher ein exklusives Statussymbol. Darauf muss man auch erst mal kommen. Nach einer weiteren halben Stunde geht’s endlich los: Vier trachtentragende Jungmänner laufen schnurstracks auf mich zu. Jetzt gibt’s bestimmt Saures. „Ist das eine echte Google Glass?“ „Ja, willst du mal aufsetzen?“ „Oh, wow, total gerne!“ Okay, das ging jetzt nicht in die erwartete Richtung. Der junge Mann macht, wie jeder, der die Brille zum ersten Mal aufsetzt, ein Foto von sich. Er ist begeistert, dass ihn Glass trotz des Umgebungslärms problemlos versteht. Der BR-Kollege fragt ihn, ob er es gut fände, wenn jeder eine Glass tragen würde. „Nein. Dann kann man sich ja nicht mehr danebenbenehmen, und darum geht es hier ja.“ Aber ansonsten finde er die Brille gut. Danach: Leerlauf. Niemand interessiert sich für die vermeintliche Skandal-Brille. Langsam wird es ein bisschen langweilig. Aber bevor wir abbrechen, gehen wir noch einmal aufs Ganze – und zwar in ein Festzelt. „Himmel der Bayern“ steht an der blau-weißen Decke, aha. Ein betrunkener Mann erkundigt sich nach meiner Brille, zumindest vermute ich das: „Googleglasskannimaaufsetzn?“ Klar, nur nicht kaputt machen, bitte. Die Brille versteht ihn besser als mich: „OKAYGLASS, TAKEAPIKTSCHERBLIES!“ brüllt er ins Mikrofon. Glass macht trotzdem ein Foto. Der Mann will die Brille gar nicht wieder hergeben, obwohl er mir nicht erklären kann, warum er sie gut findet. Außer Fotografieren fallen ihm keine praktischen Einsatzgebiete ein. Ich nehme ihm das Gestell so höflich wie möglich vom Kopf. Ich muss weiter…. “ den ganzen Artikel von Jan-Keno Janssen gibt es hier .. Google Glass Germany

Willkommen in einem neuen Zeitalter und guten Rutsch!

Saimen Gee für

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