Hallo, mein Name ist Jonas und ich bin seit einigen Tagen das neue Mitglied im Wearvision Team. Als Technikfanatiker informiere ich mich stets über neue Technologien und Gadgets, wobei ich ab jetzt auch euch mit frischen Informationen versorgen werde. In dem folgenden Artikel möchte ich über meine Meinung und Visionen schreiben, wie sich die Google Glass und Smartwatches in Zukunft schlagen werden. Zuerst werde ich ein paar Fakten über Wearables (Smartwatches) auflisten, danach folgen Fakten über Google Glass, dann werde ich über die (von mir gewünschte) Zukunft von Wearables erzählen und am Schluss erläutere ich noch, wie Google Glass sich verändern sollte und was es so einzigartig macht. Starten wir also mit den Fakten…

Die Fakten

 

Wearables

 

Wearables, einst ein Traum jedes Technikfans, haben in den letzten Jahren einen wesentlichen Fortschritt in Sachen Zuverlässigkeit, Nutzbarkeit und Design gemacht und werden nach und nach immer mehr von der Gesellschaft akzeptiert. Obwohl einige Datenschützer wie bei jeder neuen Erfindung ihre Probleme sehen, sind Smartwatches von einer breiteren Masse akzeptiert als Google Glass (genaueres weiter unten).

In den letzten Jahren hat sich der Fokus von den großen Firmen immer mehr in Richtung Wearable Devices (zu Deutsch tragbare Geräte) gewendet. Dies ist verständlich, denn es erschließen sich neue Möglichkeiten, wenn man nicht immer sein Smartphone aus der Tasche ziehen muss, sondern eine schlanke Uhr am Armgelenk hat, die dazu auch noch smart ist und die Basisdinge tut, die ein Smartphone auch kann.

Hier ein paar Beispiele:

Samsung Galaxy Gear-Reihe

Die Gear-Reihe wurde im Vorfeld der IFA 2013 am 4. September im Rahmen einer Sonderveranstaltung gestartet. Am 25. September kam die erste Uhr, die Samsung Galaxy Gear, in die Läden. Die Uhr hat ein quadratisches Display, welches mit 320×320 Pixeln auflöst. Der Akku ist mit 315 mAh für eine Smartwatch relativ schwach. Sie verbindet sich mit allen neueren Samsung-Geräten, was ein Minuspunkt aus meiner Sicht ist, da die anderen Uhren alle mit jedem Android-Gerät kompatibel sind, die Bluetooth 4.0 Low Energy unterstützen. Sie hat 512 MB RAM und einen Dual-Core-Prozessor, der mit 1GHz getaktet ist.

Das Gerät ist aktuell in 6 Farben verfügbar: Schwarz, grau, orange, weiß-gold, beige und grün.

 

LG G Watch-Reihe

Die LG G Watch-Reihe wurde am 25. Juni 2014 auf den Markt gebracht und hat, im Gegensatz zur Gear, ein 280×280 Pixel-Display. Der Akku ist mit 400 mAh einer der leistungsstärksten aller Smartwatches und definitiv ein Pluspunkt. Das Display ist ebenfalls quadratisch und die Uhr hat keine Kamera.

Im Oktober soll eine neue Smartwatch von LG auf den Markt kommen, die LG G Watch R.

Diese hat ein rundes Display und lehnt damit stärker an das herkömmliche Design von Armbanduhren an.

Der Akku ist mit 410 mAh ebenfalls sehr stark und das runde Display ist mit 1,3 Zoll bzw. 3,3 cm Durchmesser relativ groß für eine Smartwatch. Die genaue Pixelanzahl ist aufgrund des runden Displays schwer ermittelbar.

 

Google Glass

 

Google Glass ist nun seit gut 5 Monaten in den USA als offene Beta-Version erhältlich und erfreut sich dort großer Beliebtheit. Dies liegt an den einzigartigen Möglichkeiten, die der tragbare Mikro-PC, manchmal fälschlicherweise auch als „Datenbrille“ bezeichnet, bietet. Der Marktstart in den USA wurde für 2012 angekündigt, wurde allerdings mehrfach verschoben. Seit April ist Glass, dessen Rechenleistung ungefähr der eines Smartphones der vorletzten Generation (z.B. Samsung Galaxy S2) entspricht, als limitierte Betaversion (Explorer Edition) über den Google-eigenen Play Store für US$1500 für jedermann erwerbbar. Der Marktstart in Europa wird wegen Datenschutzbedenken vermutlich noch einige Jahre hinausgezögert (ich für meinen Teil gehe aber fest von einem Marktstart vor 2018 aus).

In Glass ist ein Prisma verbaut, das die Inhalte für das Auge darstellt. Das Prisma befindet sich in etwa 1cm vom Auge entfernt, was der Entfernung eines normalen Brillenglases entspricht. Die Auflösung des Prisma ist 640×360 Pixel, dies ist vergleichbar mit einem PC-Bildschirm (25 Zoll) aus 2.4 Metern Entfernung. Der interne Flash-Speicher beträgt 16GB, davon sind allerdings nur 12GB nutzbar; mit Cloud-Diensten ist der Platz aber praktisch unbegrenzt. Glass kommt mit 1GB RAM, wovon den Entwicklern aber nur 682 MB zur Nutzung zur Verfügung steht. Glass nutzt sogenannte erweiterte Realität (engl. augmented reality), indem es dem Nutzer ein Overlay direkt ins Sichtfeld einblendet, was ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Ein lustiges Video, was mit Google Glass alles möglich ist, findet ihr hier.

Glass nutzt das Internet vom Smartphone wahlweise über Bluetooth-Tethering oder WLAN-Hotspot. Dies ist ein Punkt, den ich für verbesserungswürdig halte, da es

  1. das Datenvolumen vom Smartphone belastet
  2. viel Strom verbraucht
  3. langsam ist.

Außerdem ist der Akku von Glass mit ca. 570 mAh relativ schwach und hält unter dauerhafter Nutzung weniger als 3 Stunden.

Die interne Kamera kann in 720p filmen und Fotos mit 5 Megapixeln schießen, sie ist aber auch für das Overlay wichtig, wodurch sie dauerhaft aktiviert ist und die Umwelt filmt. Dies ist ein Grund für Datenschützer anzunehmen, Glass könnte die Privatsphäre von Nutzern und Personen in näherer Umgebung dieser komplett zunichtemachen.

Glass hat aber einen Trumpf, der alles toppt: Es läuft mit Android 4.4 KitKat. Dies eröffnet unzählige Möglichkeiten, da die Android-Community schon immer fleißig inoffizielle Android-Versionen herausgebracht haben, z.B. Cyanogen-Mod, die optimiert sind und neue Möglichkeiten bieten. Braucht ihr eine App, die euren Schlaf trackt, und das effektiver und zuverlässiger als die alte Smartphonemethode? Kein Problem, irgendeiner wird da schon was programmieren. Eine App, die beim Jagen den Wind misst und präzise die Winkel angibt, um die man das Zielfernrohr verstellen muss? Okay! Ihr seht, was ich meine. Android ist Open-Source und in Zusammenarbeit mit solch neuartiger und wegweisender Hardware ergeben sich unzählige neue Möglichkeiten, eine nützlicher (oder auch unnötiger) als die andere. Und wer weiß, vielleicht kann man ja bald mit Glass berechnen, was in wenigen Sekunden passiert, nur auf Basis von Bewegtbildern in dieser Sekunde…

 

Zukunft von Wearables und Glass

 

Runde Smartwatches

Am 6. Oktober kommt in Deutschland die Moto 360 auf den Markt und 8 Tage später, am 14. Oktober, die LG G Watch R. Dies ist eine heiße Phase für die gesamte Branche, da sich eventuell klärt, ob es sich für die Firmen lohnt, mehr Forschung in Smartwatches zu investieren oder ob die tatsächliche Nachfrage unter der erwarteten liegt. Da Smartwatches leicht in der Bedienung sind und nicht mehr kosten als eine herkömmliche hochwertige Armbanduhr werden diese Geräte auch zunehmend für Personen interessant, die sich nicht mit Technik beschäftigen oder so begeisterte Geeks sind wie ich einer bin. Wer jedoch eher flexible Geräte nutzt und von Project Ara fasziniert ist, sollte in naher Zukunft ein Auge auf das Projekt Chooseblocks (http://goo.gl/YZr1Ex) werfen. Das Start-up-Unternehmen aus den USA entwickelt zur Zeit zusammen mit Intel an einer Smartwatch, deren Module austauschbar sind und sich ein Gerät somit frei nach Bedarf und Budget wählbar ist. Ich hoffe das sich dieses Verfahren auch bei anderen Hersteller noch durchsetzen wird und nicht ganze Geräte neu gekauft werden müssen wenn die Rechenleistung nicht mehr ausreichend ist, sondern einfach neue Module von verschiedenen Herstellern auf einer gleichen Plattform wählbar sind.

 

Google Glass

Vor einiger Zeit schrieb Google Glass Boston einem User von Google+, es werde an einem kostengünstigeren Gerät gearbeitet und die Google Glass ist seit Juni diesen Jahres auch in dem Vereinigten Königreich erhältlich. Nun hoffe ich, dass,nachdem die MyGlass App nun auch in Deutschland erhältlich ist und Terms of Sale sowie die Playstore Seite verändert wurden und auf ein zeitnahen Release-Termin schließen lassen, dass die Google Glass auch in Deutschland bald erhältlich sein wird. Sollte dies schon im Q1 2015 stattfinden und eine Senkung des Preises erfolgen, obwohl ich sie auch so kaufen würde, wäre die Google Glass mein Tipp des Jahres 2015 für alle Technik-Fans und Geeks in Deutschland.

Trotz aller Vorteile, die die Google Glass aufweisen kann, würde mir noch eine Art „Copy-SIM“ wünschen, d.h. Glass hat einen SIM-Karten-Slot und man nutzt den Tarif des Smartphones. Dies würde den Akku des Smartphones schonen und es wäre auch sicherer, da kein WLAN-Hotspot erstellt werden bzw. mit Bluetooth verbunden werden muss. Außerdem kann die Auflösung des Prisma verbessert werden und der Akku kann auch verbessert werden. Dazu kommt noch, dass viele Testpersonen unzufrieden mit dem Audioübertragungsverfahren waren. Hier könnte auch nachgebessert werden.

 

Fazit

 

Wie ihr oben gelesen habt, haben alle Geräte ihre Vor- und auch Nachteile, doch wie werden sich die Wearables in der Zukunft in unsere Gesellschaft integrieren und vor allem wie werden sie sich technisch entwickeln?

Zwar etablieren sich Wearables wie Smartwaches und Fittnesstracker immer mehr im Alltag doch lassen spezialisierte Geräte wie die Google Glass oder ähnliche Devices für den privaten Konsumenten noch auf sich warten. Hingegen finden diese Smartglasses schon in hochspezialisierten Bereichen ihren Nutzen, wie regelmäßige Test Projekte oder Studien zeigen. Einige Videos über diese Projekte werde ich hier verlinken:

http://goo.gl/hd1AwN    – Google Glass im Einsatz bei der Dubaier Polizei

http://goo.gl/XqyssG      – Glass als Hilfe bei einer Krebs-OP

Obgleich immer wieder Kritiker aufkommen, welche nur die negativen Seiten dieser Geräte sehen, wie Verletzung des Datenschutzes, denke ich, dass gerade in Bereichen, in denen man die Hände frei haben muss, ein Gerät wie die Google Glass sehr hilfreich sein kann. Nach meinem eigenen Test der Google Glass kann ich sagen, dass man im Prinzip alles wofür man sonst sein Smartphone zückt und wie hypnotisiert alle paar Minuten die Statusleiste auf Neuigkeiten überprüft auch mit der Google Glass möglich ist. Einige Anwendungen, wie zum Beispiel das Telefonieren funktionieren auf Grund des schlechten Mikrophons und des nicht anliegenden Knochenschalllautsprechers eher mühsam. Doch die Google Glass soll das eigene Smartphone ja nicht ersetzen, sondern eher das Erlebnis erweitern und anschaulicher machen.

Auch die anderen Wearables, wie die Moto 360 oder die LG G Watch R versuchen so unauffällig daher zu kommen und machen ihre Arbeit meiner Meinung nach sehr gut. Nicht mehr im Design einer eher markanten Pebble Smartwatch, sondern einer unauffälligen Armbanduhr öffnen sich auch Personengruppen, welche auf Grund ihres beruflichen Umfeldes sehr auf ihr Äußeres achten müssen ein neues Produktfeld.

Kurz gesagt Wearables, wie zum Beispiel die Google Glass, haben ein sehr großes Potential sowohl für den Konsumenten, als auch im Beruf eine wichtige Rolle zu spielen, doch müssen Hürden, wie zu kurze Akkulaufzeiten und die Skepsis einiger Gruppen noch überwunden werden. Und wie bei allem gilt erst probieren, dann kritisieren…